Hohen Besuch konnte die Kolpingsfamilie Großentaft in ihrem vollbesetzten Kolpinghaus bei einem Begegnungsabend begrüßen. Aus Myanmar, früher Birma, waren der National-Präsident von Kolping Myanmar Stephen Tino und die Programm-Managerin Jennifer Lei Lei Win nach Großentaft gekommen.
Beide nahmen anschließend an der Generalversammlung von Kolping International in Köln teil.
Zum 125-jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie Großentaft hatte sich diese aus drei Projektvorschlägen die noch junge Kolpingarbeit in dem asiatischen Land ausgesucht und Spenden gesammelt. Zusammen mit dem Eine-Welt-Dinner, an dem ca. 100 Personen teilgenommen hatten und gegen Spende ein Vier-Gänge-Menü serviert bekamen, waren so für Kolping Myanmar 3.600 Euro zusammengekommen. Und weil die Großentafter Kolpingschwestern und -brüder aus erster Hand erfahren wollten, was mit ihrem Geld geschehen ist, hatten sie Jennifer und Stephen kurzerhand zu einem Besuch in Großentaft eingeladen. Zwölf Stunden mit dem Bus bis zum Flughafen in der alten Hauptstadt Rangun, Flug über Bangkok (Thailand) nach Frankfurt und von dort nach Großentaft, über 30 Stunden, hatten die beiden auf sich genommen, um ins Hessische Kegelspiel zu gelangen.
Trotz der langen Reisedauer zeigten Jennifer und Stephen großes Interesse etwas über die Spenderregion zu erfahren. Sie besichtigten Point Alpha und den Weg der Hoffnung und staunten über die „friedliche Revolution“, denn sie selbst leben in einem krisengeschüttelten Land, das von Korruption und Armut der Menschen geprägt ist. Weiter informierten sie sich im Maschinenbauunternehmen DEGUMA, Geisa und im Landwirtschaftsbetrieb Karl und Dirk Sauerbier, Großentaft. . Natürlich stand auch ein Erntedankgottesdienst und der Besuch des Sargenzeller Früchteteppichs auf dem Programm.
Kolping Myanmar unterstützt seine 1090 Mitglieder in 64 Kolpingfamilien durch Einkommen schaffende Maßnahmen, Kleinkredite ohne Zinsen, schulische und berufliche Bildung und Grundversorgung von jungen Müttern mit Kindern. Sie sollen lernen, ihren Lebensunterhalt durch Produktion landwirtschaftlicher Produkte, Bekleidung oder Seife selbst zu verdienen
Erstaunt waren die beiden Gäste über die Sauberkeit im Dorf und sie fragten, ob der leeren Straßen, wo denn die Menschen seien, denn in ihrem Land spiele sich das Leben auf der Straße ab. Da Tino und Jennifer nur Englisch sprachen übersetzten die Kolpingjugendlichen Pauline Gerhard und Isabell Nophut. Begrüßt und in den Begegnungsabend eingeführt hatte Daniela Vögler vom Großentafter Kolping-Leitungsteam.
Einen Tag des mehrtägigen Besuches verbrachten Tino und Jennifer beim Kolping Diözesanverband Fulda, der aus den Mitteln der „Aktion Oskar hilft“ die Gründung eines Bio-Ausbildungsbauernhofs mit 7.000,00 € unterstützt hatte.
Hier wurden der pings Azubikampus und die Stadt Fulda besichtigt. Bei einem Mittagessen in „Kolpings Weitblick“ auf der Landesgartenschau erfolgte ein gemeinsames Gespräch mit Steffen Jahn vom Referat Weltkirche des Bistums Fulda. Eine Besichtigung des Antoniushofes in Fulda rundete das landwirtschaftliche Schwerpunktthema des Besuches ab.
Durchgängig betreut während ihres Besuches wurden Jennifer und Tino von Martin und Christina Nophut.
Text: Winfried Möller/Christina Nophut
Bilder: Winfried Möller, Wolfgang Vögler, Christina Nophut, Kolpingwerk Fulda