„Wir sind Kolping in der Welt und Menschen dieser Zeit! ….und werden dringend gebraucht!“

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Unter dieses Leitwort stellte der Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerkes, Dr. Markus Demele seinen Vortrag, der, anlässlich des Weltgebetstages 2018 der Einladung der Kolpingsfamilie Burghaun gefolgt war. Der Handwerker und Priester Adolf Kolping hat ein Werk gegründet, das heute weltweit arbeitet; so war der Weltgebetstag eine das Jubiläumsjahr "125 Jahre Kolpingsfamilie Burghaun" abrundende letzte Großveranstaltung im voll besetzten Don-Bosco-Haus.

Fast 800 Millionen Menschen, darunter ein Drittel Kinder, leben in absoluter Armut. Die Armut steige, weil Kapital vor Arbeitskraft gehe und die Einkommensungleichheit wachse. Reiche Brasilianer oder Afrikaner lebten im vollen Luxus direkt neben den Slums. Dort gebe es jedoch weder sauberes Wasser noch bezahlbare Energie, so Dr. Demele. Die Folgen seien Krieg, Gewalt, Angst, Hoffnungslosigkeit, Vertreibung und Flucht. Heute immer noch aktuell sei darauf die Antwort Adolf Kolpings im 19. Jahrhundert „Wenn jede/r auf seinem Platz das Beste tut, wird es in der Welt bald besser aussehen“. Rund 400.000 Kolpingmitglieder in mehr als 60 Ländern versuchten die Spirale der Armut zu durchbrechen. So seien Diözesanpartnerschaften, wie es das Bistum Fulda in Brasilien tue, Lebensadern von Kolping, wo man mit- und voneinander lerne und Solidarität lebe. So baue man beispielsweise solidarische Netzwerke mit Kleinbauern in Tansania auf oder unterrichte in den Landwirtschaftsschulen in Honduras wie Anbau Erosion verhindere und den Ertrag steigere. Ziel sei die Nachhaltigkeit. Am Beispiel von Tansania zeigte er, dass sich mit dem Kauf einer Ziege für 40 Euro, eine Familie ernähren könne. Die Ziege gebe nicht nur Milch, sondern ihr Dung könne durch Schichtung in Dünger umgewandelt werden, der wiederum den Früchteertrag von Pflanzen steigere. Spende man 70 Euro könne außer der Ziege auch noch Unterricht für ökologischen Landbau und der Bau eines Stalls finanziert werden. Die Zukunftsperspektive von Kolping sei, Internationalität durch Besuche, Information und Förderung zu leben. Dr. Markus Demele, der Diözesangeschäftsführer des Kolpingwerkes Fulda, Steffen Kempa, die Verbandsreferentin Melanie Möller sowie der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Burghaun, Günter Pilz stellten sich der anschließenden Diskussion.

Bürgermeister Simon Sauerbier lud den Generalsekretär Dr. Markus Demele vor der Veranstaltung ein, sich in das Hölzerne Buch der Gemeinde Burghaun einzutragen. Kolping sei ein sehr vitaler Verband, der richtungsweisend sei für die Bekämpfung von Armut. Er biete eine Plattform für Meinungsvielfalt, so der Bürgermeister, der selbst Kolpingmitglied ist.

Zum Abschlussgottesdienst zogen einige Kolpingsfamilien der Region mit ihren Bannern ein. Präses Franz Hilfenhaus verband in der Predigt das Thema des Vortrags mit Christus als Bundesgenosse. Kolpingarbeit müsse eingebettet sein in die Liebe Christi sowie Glaube und Gerechtigkeit beinhalten. Die Gruppe Himmelwärts aus Kirchhasel sowie Jutta Schmitt an der Orgel gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit.