(Aus-) Bildung schafft Zukunft - Ausstellungseröffnung in Rothemann

Drucken

Geschäftsfühererin des Kolpingwerks Ruanda zu Besuch

Am 2. September 2018 fand die Ausstellungseröffnung mit dem Titel „(Aus-) Bildung schafft Zukunft“ in Rothemann statt. An diesem besonderen Tag nahmen nicht nur viele Bewohner und Kolpinger aus der Diözese Fulda teil, sondern auch die Geschäftsführerin des Kolpingwerks in Ruanda, Dancille Mujawamariya.

Der Eröffnungsgottesdienst in der St. Babara Kirche wurde von Pfarrer Bittner zelebriert. Am Ende des Gottesdienstes bekam Dancille einen Check im Wert über 5000€ für ihr Berufsbildungszentrum überreicht, dessen Einnahmen aus den Erlösen der Kleidersammlung Aktion Eine Welt stammen. Im Anschluss daran hatten die Besucher Zeit sich die in der Kirche aufgebaute Ausstellung anzuschauen, dort sind viele handwerkliche Berufe zu sehen, die auch in Dancilles Berufsbildungzentrum gelehrt werden. Mit vielen „Mitmachständen“ ist die Ausstellung auch für jüngere Besucher sehr interessant. Im Anschluss an die Besichtigung waren Alle dazu eingeladen im alten Bürgerhaus, bei kühlen Getränken und Würstchen, dem Vortrag über Ruanda von Dancille zu lauschen.  Dort wurden die Besucher und Dancille zunächst von Josef Richter, Diözesanvorsitzender des Kolpingwerks Fulda, begrüßt. Im Anschluss hatte der Geschäftsführer des Kolpingwerks Fulda, Steffen Kempa, ein kleines Quiz über Ruanda vorbereitet. 

Danach berichtete Dancille über das Kolpingwerk in Ruanda. Kaum zu glauben, dass es dort im Jahr 2005 nur 7 Kolpingsfamilien gab und Dancille nur zwei Jahre später schon 43 weitere Kolpingsfamilien aufgebaut hatte, mittlerweile sind es sogar 52 KF. Dabei ist Ruanda nur etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Da nahezu jeder in eine Kolpingsfamilie eintreten will, wird man erst ein Jahr geprüft, bekommt eine Schulung zu Adolph Kolping und legt am Ende einen Schwur ab. In Ruanda feiert man des Öfteren zusammen den Gottesdienst und es gibt auch einmal im Jahr eine Wallfahrt.  

Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Ruanda ist von einer großen Armut betroffen, für diese Leute hat Dancille das Berufsbildungszentrum eröffnet. Sie bekommen dort Essen, finden neue Freunde und finden durch die Erlernung eines Berufes eine Perspektive. Dancilles Leitspruch hierfür ist: „Ich könnte jemanden einen Fisch geben, dann hätte er am nächsten Tag wieder Hunger. Wenn ich ihm aber zeige wie man angelt, kann er sich jeden Tag einen Fisch angeln.“  Etwa 1000 Lehrlinge haben dort schon ihren Abschluss gemacht, die Mehrzahl unter ihnen wollen damit die Familie und vor allem ihre Kinder unterstützen. 

Durch die langen Regenperioden werden viele Häuser vom Berg geschwemmt. Kolping zeigt den Bewohnern wie man Terrassen baut, um dies zu verhindern. Außerdem werden Zisternen für Trinkwasser und für die Bewässerung von Pflanzen aufgestellt.

Im Anschluss an Dancilles Erzählungen berichtete Steffen Kempa noch über ein paar interessante Details wie zum Beispiel, dass es in Ruanda einen landesweiten Reinigungstag gibt.

Es war ein wunderschöner Tag mit der super freundlichen Dancille, die uns einen sehr guten Einblick in die Arbeit von Kolping in Ruanda übermittelt hat.